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Das Opfer in der Schule

Denise war spät aufgestanden, denn sie hatte zur dritten Stunde. Sie trug eine Miss Sixty Jeans. Als sehr schlanke Frau konnte sie sich das erlauben. Dazu eine enge schwarze Bluse, darunter ein lila Top. Die Füße hatte sie in bequeme weiße Adidas Supertars schlüpfen lassen. Pünktlich hatte sie die Bushaltestelle erreicht und stieg ein. Um diese Zeit war der Bus recht leer. Ein paar Atzen die weiter zur Hauptschule führen saßen ganz hinten. Außerdem eine junge Frau mit Kind, und zwei Rentnerinnen, die ganz vorne Platz genommen hatten. Sie selbst wählte einen Vierer vor der hinteren Tür, setzte sich in Fahrtrichtung und überschlug die Beine. Unbewusst wippte sie mit dem Fuß. Auf dem Weg zum Gymnasium dachte sie an die Jungs hinten. Hauptschüler, als hätten sei in der heutigen Welt noch eine Zukunft. Aus den einen wird Hartz4 Empfänger, die anderen führen die niedrigsten Tätigkeiten aus. Der Gedanke gefiel ihr. Sie gehörte quasi zur breiten Elite, denjenigen die einmal Arbeit finden werden. Andere wiederum würden weniger werden. Niedere Tätigkeiten für niedere Menschen. Vielleicht würde sie einmal die Chefin von diesen Jungs sein. Ihnen sagen was sie zu tun haben. Und sie müssten gehorchen. Eine angenehme Vorstellung.

Nach einiger Zeit hielt der Bus an ihrer Schule. Sie stieg aus, warf den Jugendlichen einen flüchtigen Blick zu, so als würde sie sagen „Wir werden uns wieder sehen!“ und ging zum Schulgebäude.

In der ersten Pause machten sich Lisa und, wie bei Frauen üblich, auch Denise auf dem Weg zum Klo. Das Gymnasium war recht klein und entsprechend gab es nur einen Standtort. Das Damenklo war direkt neben dem Herrenklo, etwas abseits des Foyers gelegen. Als sie die Tür fast erreicht hatten, bemerkten Denise und Lisa, dass sich von der anderen Joachim näherte. Wahrscheinlich wollte auch er zur Toilette. Lisa flüsterte ihr dabei tuschelnd zu:

„Nicole hat über ICQ geschrieben, dass die Jungs ihn gestern im Sportunterricht mit Bällen abgeschossen haben!“

Denise antworte auf Lisas höhnischen Kommentar mit einem freudigen Grinsen. Als die beiden fast die Toilettentür erreicht hatten, trafen sie direkt mit Joachim zusammen, der an ihnen vorbei zum Jungenklo wollte. Denise erwischte sich dabei, wie sie ihm fast reflexartig ein Bein stellte. Joachim stolperte zwar, blieb aber stehen. Lisa, die Denise Aktion mitbekommen hatte, stimmte in ihr leichtes Lachen mit ein. Joachim blickte verwundert und leicht beschämt zurück, entschied sich ihnen aus dem Weg zu gehen und wollte die Tür öffnen. Denise stieß ihn mit ihrem Körper kurz vorm Berühren der Klinke weg.

„Wo willst du denn hin!“, fragte sie mit selbstsicherer Stimme.

Joachim, schien mit der Situation völlig überfordert. Ihm hatte es kurz die Sprache verschlagen, doch einen Moment später gelang ihm die Antwort:

„Ich will auf die Toilette!“, sagte er ein bisschen beschämt. Denise ging unterbewusst davon aus, dass es für ihn ganz schön erniedrigend sein musste sich gegenüber einer jungen Frau zu rechtfertigen warum er auf die Toilette musste. Damit hatte sie vollkommen Recht. Spätestens in diesem Moment war sich Denise sicher, dass sie ihm meilenweit überlegen war. Er würde gegen sie nichts unternehmen können. Weder körperlich, einerseits aus Respekt vor ihr, andererseits aus Angst vor den daraus folgenden Quälereien seiner Mitschüler. Noch verbal, denn Denise würde sich von einem Außenseiter wie ihm nicht widerlegen lassen.

„Was willst du Mädchen, denn auf dem Klo?“, fragte sie höhnisch. Lisa gefiel die Situation offenbar. Mit ihren Ballerinas war sie an Joachim herangetreten und grinste ihm nun ist Gesicht. Dieser brachte keinen einzigen Ton heraus. Joachims Puls ratterte. Es war ihm anzumerken, dass er überhaupt nicht wusste was er tun sollte. Während Lisa gespannt auf seine Reaktion wartete, war sich Denise ihrer Sache sehr sicher.

„Aber ich muss so dringend!“. Lisa kicherte kurz. Denise wollte die Situation nun voll auskosten. „Naja, vielleicht wenn du Bitte Bitte Liebe Denise sagst!“. Joachim wusste nun nicht mehr was er tun sollte. Er musste aufs Klo soviel stand fest, aber er wollte sich nicht die Blöße geben und die Mädchen anzubetteln ihn aufs Klo zu lassen. Er überlegte kurz, entschied sich dass der Drang größer war als die Würde und brachte es hervor: „Bitte, Bitte, Liebe Denise, darf ich kurz aufs Klo!“. Jetzt konnten sich die Mädchen nicht mehr halten. Ein riesiges Gelächter brach aus. Unter Tränen des Lachens sagte Denise: „Okay du darfst auf die Toilette, aber ich und Lisa passen auf, dass du auch nur pinkelst!“. Und bevor Joachim verstehen konnte wie ihm geschah, hatten sie ihn in den Raum geschoben. Fast automatisch zog er nun die Hose runter, schloss die Augen und setzte sich auf die Schüssel. Er ignorierte das Gelächter der Mädchen, ignorierte, dass Lisa ihr Handy rausgeholt hatte und den Jungen auf der Toilette filmte. Nach einigen plätschernden Sekunden war er fertig. Denise konnte es kaum glauben. Sie hatte einen Menschen gezwungen sich vor ihr zu entblößen, unter ihren Augen aufs Klo zu gehen und der Mensch hatte es einfach mit sich machen lassen. Es war ein unglaubliches Gefühl. An diesen Moment würde sie noch ihr ganzes Leben zurückdenken. Joachim natürlich auch. Nachdem er sein Geschäft gemacht hatte, stand er unter dem Lachen der Mädchen auf, wankte zum Waschbecken und begann sich die Hände zu waschen.

Er ließ das Gelächter der jungen Frauen einfach über sich ergehen, lugte einen Moment in die Handykamera und betete innerlich, dass Lisa keine Lust bekam es durch die Schule zu schicken. Er hatte vor nichts mehr Angst, als das alle Welt erfahren würde, was man mit ihm machte. Wie schwach er doch sei, wie man ihn quälen konnte. Wie sogar eigentlich als lieb und süß geltende junge Frauen auf ihm herumtrampelten. Wie sich an seiner Schwäche begeisterten. Rot im Gesicht verließ er unter den Augen von Denise und Lisa den Raum und floh schnellen Schrittes ins Foyer. Seine beiden Peinigerinnen kamen einen Moment später hinaus. Lisa zeigte Denise noch einmal das Video. Kurz darauf klingelte es und beide machten sich auf den Weg in ihre Klassenräume.

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