Hier sitze ich vor der Staatskammer des Leipziger Gerichts, angeklagt wegen Verbrechen gegen die öffentliche Sexualmoral. Vor mir das Gericht mit dem Präsidenten und seitlich den fünf Militärschöffen. Neben mir der Staatsverteidiger, es gibt keine freie Anwaltswahl mehr, sondern nur noch vom Staat gestellte und mir gegenüber der Staatsankläger.

Zuschauer gibt es keine. Man hatte mich hierher aus der Untersuchungshaft im Keller des Gerichtsgebäudes gebracht, wo ich die letzten zwei Monate in einem Loch verbracht habe.

Aber zurück, warum sitze ich hier eigentlich und was erwartet mich.