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Das verrückte Theater

Die 18-jährige Laura war gerade mit der Schule fertig geworden und hatte derzeit etwas Leerlauf, wenn nicht sogar Langeweile. Das Studium ging erst im Herbst los und für den Sommer hatte sie absolut gar keine Pläne. Da kam ihr das Angebot von Angelika genau richtig. Sie hatte die Frau letzte Wochenende auf einer ansonsten langweiligen Party kennengelernt, auf die ihre Eltern sie geschleppt hatten. Angelika war Mitte 50 und eine wahre Frohnatur. Sie lachte viel und laut und war damit genau das Gegenteil zu Laura, die eher still in der Ecke gesessen hatte.

Auch optisch waren die beiden ein Unterschied wie Tag und Nacht. Während Laura sehr schmal gebaut und eher klein war, mit langen dunklen Haare, war Angelika was man vielleicht als Prachtweib bezeichnen konnte: groß, kurvig und mit langen blonden Locken. Wenn Angelika lachte, bebte ihr riesiger Busen.

Die lebensfrohe Frau hatte ihr von der kleinen Theatergruppe erzählt, bei der sie selbst schon einige Jahre mitmachte. Ihr Mann war dort Regisseur und Autor in Personalunion und gemeinsam mit den anderen Teilnehmern schrieben sie witzige kleine Stücke, probten diese, um sie schließlich vor einem kleinen Publikum aufzuführen. Es ginge nur um den Spaß und Geld wäre niemandem dort wichtig, machte Angelika klar. Im Moment würden sie kurz vor dem nächsten Stück stehen. Alles war schon vorbereitet, nur die Hauptrolle musste noch besetzt werden.

„Hast du nicht Lust mitzumachen? Du wärst perfekt für die Rolle!“ Damit hatte Laura nicht gerechnet. Angelika war nett und die Erzählungen von dem Theater hatten ihr gefallen, aber selbst auf der Bühne stehen? Da hatte sie noch nie drüber nachgedacht.

„Äh ich? Ich kann gar nicht schauspielern...“, stotterte das leicht verlegene Mädchen.

Angelika klopfte ihr kräftig auf die Schultern und lachte herzlich. „Na mach dir darüber keine Sorgen. Wir sind doch alle keine Profis. Komm einfach mal vorbei.“ Sie kritzelte die Adresse und ein Datum auf die Serviette, drückte Laura herzlich und verschwand im Getümmel.

Und mit dieser Serviette stand Laura nun vor einer renovierten Scheune und fragte sich, ob sie wirklich reingehen sollte. Aber warum nicht? Sie wusste ohnehin sonst nichts mit sich anzufangen und nun war sie schon einmal hier. Laura atmete tief ein, dann wieder aus, griff zur Türklinke und öffnete die Tür.

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