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Gruppenchat

Zugegeben, manchmal habe ich Ideen, die andere schräg nennen würden. Max, meinen Freund, überrascht das nicht mehr, dazu sind wir schon lange genug zusammen, und oft genug animiert er mich auch und kitzelt es aus mir heraus.

Seit wir uns kennen - oder zumindest schon kurze Zeit darauf - haben wir unser gemeinsames Interesse an Ungewöhnlichem entdeckt, zumindest würden es Andere wahrscheinlich so nennen, die auf Sex nur im Schlafzimmer stehen, und dabei am besten noch bei: Licht aus, unter der Decke, und bloß keine Geräusche verursachen. Naja, man kann sich schon denken wie.

Und da ticken wir einfach anders. Jedem (Paar) das seine zwar, und wenn andere damit glücklich und zufrieden sind, dann ist das okay - aber für uns kann es manchmal gar nicht verdorben genug sein, und wir sind echt froh, dass wir Andere kennen, die ähnlich gestrickt sind, und dass wir gelegentlich auch neue Mitspieler finden.

Vor kurzem waren meine Gedanken, unter dem Eindruck der aktuellen Einschränkungen, geprägt davon, dass es wohl lange Zeit nicht mehr so wird wie früher. Auch wenn Max und ich nach wie vor viel Abwechslung genossen bei unserer, sogenannten, Zweisamkeit, fing so langsam an, etwas zu fehlen.

Und so kam ich auf die Idee.

Hintergrund: nicht alle, mit denen wir gelegentlich teilen, die also auch auf einer Wellenlänge sind, kennen sich und wissen voneinander. Was also, wenn die, die Interesse daran haben, voneinander wüßten?

Die Idee war folgende: statt einen Gruppenchat mit Klarnamen ins Leben zu rufen und sozusagen mit der Tür ins Haus zu fallen, wollte ich es langsamer angehen und schauen, was und wie es sich entwickelt. Zu jeder Person, die ich auswählte, hatte ich - oder auch mein Freund - ja irgendeine Art der Beziehung. Da waren Evan und Joanne, Freunde von uns, genau wie Nadine und Andi, wo sich die Bekanntschaft mittlerweile zu einer intensiven Freundschaft entwickelt hat. Sylvia, eine Arbeitskollegin. Iva, unsere Haushaltshilfe. Caro und Bea, meine Schwestern, Nema und Leander, meine Nichte und mein Neffe. Luke, ein weiterer Neffe. Und natürlich Max, mein Freund. Zumindest waren die es, die ich in die Auswahl einbezog.

Jedem einzelnen schrieb ich eine Nachricht, wobei diese gleich lautete - abweichend von einer kurzen Begrüßung und einem persönlichen Text zu Beginn. Doch danach kam ich schnell auf den Punkt:

'Du weißt ja, ich bin kein Kind von Traurigkeit. Allein die Situation, dass wir uns derzeit nicht treffen können und wieder so einen Spaß miteinander haben stimmt mich etwas wehleidig und geht mir ab. Und wie Du ja auch weißt gibt es noch mehr Menschen mit denen ich Lust und Leidenschaft genieße. Deshalb kam ich auf die Idee zu teilen. Ich möchte gerne eine Chatgruppe gründen, in der jeder und anonym sich auslassen kann. Die einzige Person, die weiß, wer Du bist, wäre ich. Wenn Du mitmachen willst, schicke mir eine E-Mail Adresse, die nicht nachvollziehbar ist und ich nehme Dich in die Gruppe auf. Aber denke daran, es liegt an Dir, wieviel Du preisgeben willst und Dich zu erkennen geben. Alle Gruppenmitglieder lesen mit - sofern es nicht eine persönlich Nachricht ist - und es geht um Sex - Erlebtes, Wünsche, Neigungen. Bist Du dabei?'

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