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Lara Croft

Bevor wir beginnen, möchte ich kurz drei Dinge klären, die mir durchaus wichtig sind.

Erstens: Sie ist vieles - Abenteurerin, Grabräuberin, Schatzjägerin, Heldin, Retterin der Menschheit, Sexsymbol, feuchter Traum einer ganzen Generation von Nerds... was auch immer. Aber eine Sache ist sie ganz sicher nicht: eine Archäologin. Wo zur Hölle hat diese Frau studiert? Wer hat ihr beigebracht, historisch gesehen unermesslich wertvolle Tempelanlagen mit Dynamit und Pistolen zu erforschen? In dieser Hinsicht ist sie schlimmer als Indiana Jones und das will eine Menge heißen. Aber wir müssen ihr auch attestieren, dass sie deutlich besser aussieht als Professor Jones (egal ob Senior oder Junior).

Wie dem auch sei, kommen wir zu Punkt zwei: Diese Geschichte handelt NICHT von der Lara Croft des Reboots der Serie und wenn möglich auch nicht von der weichgespülten Variante ihrer unmittelbaren Vorgängerin, die bei jedem Erschießen eines Tigers den Tod des armen Tieres bedauerte. Wir sprechen hier von der knallharten, unmoralischen und überzeichneten Lara Croft, die wir von den ursprünglichen Spielen bis hin zu Angel of Darkness, Legend und Underworld kennen.

Drittens: Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass es sich bei dieser Geschichte um die (selbstverständlich nicht jugendfreien) Abenteuer einer Computerspiel- und Actionheldin handelt. Daher sollte eine gewisse Portion Unrealismus niemanden stören. Dies gilt sowohl für die Action als auch für Laras Proportionen.

Aber nun zur Geschichte:

Einleitung.

Irgendwann im Spätsommer.

Nacht lag über Croft Mansion, dem alten Herrensitz der Adelsfamilie Croft. Das Haupthaus sowie das gesamte Anwesen und die dazu gehörenden, weitläufigen Ländereien erstreckten sich über Meilen und lagen weit genug von den Schnellstraßen des britischen Verkehrsnetzes entfernt, um sowohl Lärmbelästigung als auch zufällige Besuche von Menschen, die sich verfahren hatten zu vermeiden.

Lara Croft war nicht gerade eine gesellige Person. Sicher, sie konnte überaus charmant und reizend sein, wenn sie es wollte, doch im Regelfall fand sie nur wenig Gefallen an großen Gesellschaften. Besuche bei Adelsbällen waren ihr ebenso verhasst wie zeremonielle Feierlichkeiten, bei denen sie nur anwesend war, wenn es ihr Renommee als Archäologin unbedingt verlangten. Im ganzen letzten Jahr hatte sie an zwei derartigen Anlässen teilgenommen: Der Einweihung des Robert E. Hunter-Flügels des britischen Museums in London, zu dessen Ausstattung sie mehrere bedeutende Artefakte beigetragen hatte (für deren Entwenden sie noch heute in den entsprechenden Ländern behördlich gesucht wurde), und eine Vortragsreihe im Rahmen des Studium generale an verschiedenen Universitäten, zu der sie sich von einem befreundeten Dekan aus Studienzeiten beschwatzen lassen. Letztendlich kam Lara ohne solch steife, aristokratische Anlässe weit besser aus. Zugegeben: Auch der britische Adel konnte auf ihre Anwesenheit trotz ihrer unbestreitbaren Attraktivität durchaus verzichten. Es gab viele schwarze Schafe im Hochadel, doch Lara hatte einen denkbar anrüchigen Ruf. Nach Meinung der verstaubten Würdenträger der Society und der britischen Akademie der Wissenschaften wurde Lara stets missbilligend betrachtet. Sicher, sie hatte unbestreitbar große Erfolge aufzuweisen und war eine Koryphäe auf ihrem Gebiet, doch schickte es sich für eine Dame des britischen Adels nicht, mit Hotpants, viel zu engem Shirt und zwei Pistolen bewaffnet irgendwelche halsbrecherischen Abenteuer zu bestehen. Auch kursierten immer wieder Gerüchte über Laras unmoralische Bereitschaft, ihre optische Attraktivität zu ihrem Vorteil einzusetzen. Und auch andere Geschichten über tendenziell eher unromatische Sex-Abenteuer wollten nicht verstummen. Lara war nicht willens, dies zu bestreiten oder auch nur zu kommentieren. Wie gesagt, sie bevorzugte es, ihre soziale Aktivität mit der verstaubten Oberschicht des Empires auf ein absolutes Mindestmaß zu beschränken.

Und so war auch das Personal, das in Croft Mansion tätig war, sehr spärlich. Lara legte wenig wert auf blinkende Treppenhäuser und bis auf den letzten Staubfusel gereinigte Eingangshallen. Einige Nebengebäude und selbst Teile des Haupthauses benutzte sie einfach nicht oder zumindest höchst selten. Sie hielt sich meist in ihrem Arbeitszimmer, der Bibliothek oder den verschiedenen Sälen auf, in denen sich die Kunstsammlung der Familie Croft nach historischen und ethnographischen Gesichtspunkten geordnet befand. Laras Urgroßvater hatte als Afrika-Forscher die Familiensammlung begonnen und jede weitere Generation hatte sie erweitert. Lara selbst hatte einige der wertvollsten Stücke erbeutet und andere bei Auktionen erworben. Gewöhnlich war Lara aber sowieso nur zuhause, um eine neue Schatzsuche oder eine Expedition zu planen. Von ihrer letzten Reise war Lara vor etwa einer Woche zurückgekommen. Ihr nächster Trip würde sie wahrscheinlich nach Südostasien führen, wo sie eine Ausgrabungsstätte in Thailand besuchen wollte, die ein Bekannter und alter Studienkollege von ihr leitete.

Gegenwärtig lag Lara in ihrem Bett. Sie hatte den Tag mit Ausritten und einigen adrenalin-geladenen Spritztouren mit einem Sportwagen und einem Jeep auf dem weitläufigen Gelände um das croft´sche Anwesen verbracht. Danach hatte sie bis nach Mitternacht an der Übersetzung eines alten arabischen Textes gearbeitet, mit dem sie sich schon seit Jahren befasste, aus dem sie aber nicht recht schlau wurde. Die phantasievolle, von vielen Metaphern und Allegorien geprägte Sprache des ausgehenden 11.Jahrhunderts war eine höchst schwer zu deutende Materie. Die Kunst bestand darin zu erkennen, was eine Metapher und was eine einfach nur schwer zu glaubende Wirklichkeit war. An den meisten Universitäten wurde beinahe alles der ersten Variante zugeschrieben, aber wer soviel Kontakt mit dem Übernatürlichen gehabt hatte wie Lara wusste es besser.

Von dieser Arbeit ermüdet, war Lara gegen 1 Uhr nachts zunächst auf dem Sofa ihres Arbeitszimmers eingeschlafen und später - etwa gegen 3 Uhr nachts - ins Bett gegangen. In der warmen Spätsommernacht standen die großen Glastüren offen, die von ihrem im zweiten Stockwerk gelegenen Schlafzimmer auf den kleinen Balkon hinaus führten, von dem sie den Pool und ihren gesamten Besitz im Osten von Croft Mansion betrachten konnte. Die schweren, von Brokatschnüren gehaltenen Vorhänge bewegten sich nur ganz leicht im sanften Nachtwind, der angenehm kühle Luft in ihr Schlafzimmer transportierte. Lara drehte sich in ihrem Bett unruhig träumend hin und her. Ihr unvergleichlich geformter Körper zeichnete sich verlockend unter der dünnen Bettdecke ab - die langen, schlanken Beine, der große, feste, prachtvoll geformte Hintern, die irrsinnig schmale Wespentaille und natürlich ihre enorm riesigen, prallen, perfekt rund geformten Brüste.

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