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Lisa, das Annoncen-Luder

So ein Mist -- Lisa sah verständnislos in ihr Portemonnaie. Aber darin klimperten nur noch ein paar wenige Münzen Kleingeld. Und übermorgen würde Meier, ihr Vermieter, wieder vor ihrer Tür stehen.

Eben hatte er nur gedroht. "Lisa," hatte er gesagt, "ich kann ja verstehen, dass euch Studenten manchmal das Geld ausgeht. Vor allem Mädels wie dir, du gibst bestimmt viel für deine Kleidung aus. Aber auch ich muss leben. Du bist mit deiner Miete jetzt seit zwei Wochen überfällig. Ich komme am Freitag wieder, und dann will ich die 650 Euro haben, bar auf die Hand!"

Lisa hatte ihn verzweifelt angesehen und gefragt: "Wo soll ich die denn her holen, Herr Meier, ich kann doch nicht schon wieder meine Eltern anpumpen..." Er war ihr gefährlich nah gekommen, so nah, dass sie den Alkohol in seinem Atem riechen konnte. "Das, meine Liebe," hatte er gezischt, "ist mir aber sowas von egal, wo du das auftreibst. Hauptsache, du hast am Freitag das Geld, sonst..." -- "Sonst?" hatte Lisa tonlos gefragt, und ihr Vermieter hatte schmierig gegrinst: "Sonst müssen wir uns ein paar Alternativen ausdenken, meine Kleine... du wärst nicht die erste, hahaha....!"

Das also war der Grund gewesen, warum sie die Wohnung so schnell bekommen hatte. Die Vormieterin, eine junge Afrikanerin, hatte sie angeblitzt, hatte auch versucht, ihr etwas zu sagen, aber Lisa war nicht schlau geworden aus dem Kauderwelsch der hübschen Negerin. Jetzt aber begann sie zu verstehen...

Verdammt, irgendetwas musste ihr einfallen. In Gedanken versunken, blätterte sie in dem kostenlosen Anzeigenblatt herum, das ihre einzige Informationsquelle war, seit sie ihren Fernseher versetzt und die Zeitung abbestellt hatte. Das einzige, wofür sie noch Geld ausgab, war Essen und Kleidung. Sie wollte einfach nicht wie eine Schlampe herumlaufen, trug meist helle Jeans, die sich hauteng über ihrem festen Po spannte, um den sie seit ihrer Schulzeit von ihren Freundinnen bewundert wurde. Darüber trug sie fast immer ein weißes T Shirt, das an heißen Tagen wie heute so dünn war, dass es durchschien. Ihre kleinen festen Brüste klemmte sie an solchen Tagen nicht in einen BH. Sie genoss das Gefühl des kühlen dünnen Stoffs, der ihre sensiblen Nippel ständig reizte, so dass sie permanent aufgestellt waren und gegen das T Shirt drückten. Sie wusste, dass sich die Männer deswegen nach ihr umdrehten, aber das war ihr egal.

Mit den Fingern ihrer rechten Hand spielte sie in ihren langen blonden, etwas verschwitzten Haaren, während sie die spärlichen Nachrichten zwischen all der Werbung überflog. Sie blätterte weiter nach hinten. Vielleicht fand sie ja im Anzeigenteil ein interessantes Jobangebot. Sie schlug die Doppelseite "Stellenmarkt und Begegnungen" auf. Was sie sah, verschlug ihr die Sprache. Dann dachte sie: Warum eigentlich nicht?

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